Weitere Tierarten

  • Frettchen
  • Frettchen

    Abstammung

    Frettchen sind Raubtiere und gehört zu den Marderartigen, wie der Iltis, das Wiesel, der Steinmarder oder der Dachs.
    Es kann 6 bis 10 Jahre alt werden, stirbt aber leider oft schon im Alter von 4 Jahren   (meist wegen Tumorerkrankungen). Frettchen schlafen zwischen 14 und 18 Stunden am Tag.

    Zucht:

    Das männliche Frettchen wird Rüde genannt, das Weibchen ist die Fähe. Der Rüde und die Fähe  markieren ihr Revier mit Harn und Kot. Die Fähe trägt 42 Tage. Einige Tage vor dem Werfen erfolgt ein abrupter Fellwechsel, ein Tag vor der Geburt wird der Bauch birnenförmig.  Eine Fähe bringt pro Wurf 1 bis 14 Jungtiere zur Welt, diese beginnen mit ca. 3 Wochen selbständig zu fressen.

    Kastration:

    Wenn nicht gezüchtet werden will, sollten die Tiere kastriert werden. Für beide Geschlechter ist die Ranz eine Zeit mit grosser psychischer Belastung, die Tiere fressen schlecht und sind sehr unruhig. Durch die Kastration verschwindet der unangenehme Geruch des Rüden. Eine unkastrierte Fähe kommt in eine Dauerranz, was tödliche Folgen für das Tier haben kann. Durch einen anhaltend hohen Östrogenspiegel (Hormon) kann es zu Blutarmut und Blutgerinnungsstörungen kommen, weil die Produktion der Blutzellen im Knochenmark gehemmt wird.
    Da es für die Kastration eine Narkose braucht, müssen die Frettchen vor dem Eingriff gefastet werden. Da die  Darmpassage sehr kurz ist, reicht ein Nahrungsentzug von 4 Stunden. Nach der Narkose sollen die Tiere sofort wieder fressen, um den Kreislauf aufrecht zu erhalten.

    Haltung:

    Frettchen sind Rudeltiere und sollten deshalb paarweise oder in Gruppen gehalten werden, am besten frei in der Wohnung, wie ein Hund oder eine Katze. Nur wenn niemand zu Hause ist, sollten sie eingesperrt werden. Im Käfig braucht es einen Fress- und einen Trinknapf, ein Katzenkistchen und einen Schlafplatz (z. B Hängematte oder Häuschen).Der Käfig sollte mit Brettern, Tüchern usw. strukturiert werden, damit keine Langeweile aufkommt. Nur in seltenen Fällen sind Frettchen 100% stubenrein.
    Mit Hunden und Katzen vertragen sich Frettchen meistens auch gut.

    Fütterung:

    Frettchen sollten ad libitum gefüttert werden, d.h.sie brauchen jederzeit Futter zur freien Verfügung. Da ihre Darmpassage nur  3 Stunden dauert, reagieren sie auf Nahrungsentzug schnell mit Durchfall. Das Frettchen ist ein klassischer Fleischfresser, jegliches hochwertiges Dosenfutter ist für sie geeignete Nahrung. Abwechslungsreiche Ernährung ist wichtig, so kann ihnen Katzenfutter, Hundeflocken, Frischfleisch, Gemüse, Obst angeboten werden. Eintagsküken und Jungmäuse können besonders gut verwertet werden.

    Kranken Frettchen kann Babybreis verfüttert werden, was ihnen sehr gut tut. Wenn die Tiere nichts mehr zu sich nehmen, müssen sie zwangsernährt werden, da sie sonst wässrigen Durchfall bekommen und schnell austrocknen.

    Impfungen:

    Staupe

    Frettchen sollten unbedingt gegen Staupe (Virusinfektion) geimpft werden. Ein Frettchen, das an Staupe erkrankt, hat Nasen- und Augenausfluss, eine verkrustete Nase und verkrustete Haut. Da die Sterberate (Mortalität) 100% beträgt, ist die Impfung sehr wichtig. Nach der Grundimmunisierung (2 Impfungen im Abstand von einem Monat) muss jährlich eine Wiederholungsimpfung gemacht werden.

    Leukose

    Frettchen können sich mit dem Leukosevirus bei erkrankten Katzen anstecken. Die Symptome sind generalisiert vergrösserte Lymphknoten, Müdigkeit oder Hustenanfälle und Atemnot. Frettchen können vorbeugend gegen Leukose geimpft werden.

    Tollwut

    Frettchen können an Tollwut erkranken. In der Schweiz ist die Tollwut zur Zeit ausgerottet und es muss nicht geimpft werden. Für einen Grenzübertritt ist die Tollwutimpfung vorgeschrieben, bitte melden sie sich mind. drei Monate vor der Auslandsreise  beim Tierarzt.

    Häufige Krankheiten:

    Zahnstein:

    Frettchen sind anfällig für Zahnsteinbildung. Trockenfutter und Frischfleisch (grosse Stücke) sind gut zur Prophylaxe. Bananen führen zu Zahnfleischentzündungen.

    Verdauungsprobleme:

    Auf abrupte Futterumstellung und ungeeignetes Futter reagieren Frettchen häufig mit Durchfall.
    Frettchen mit Durchfall muss gut verdauliches Futter angeboten werden, z.B. Babybrei. Auf keinen Fall darf ihnen das Futter entzogen werden, da sie sonst Probleme mit dem Kreislauf bekommen.

    Fremdkörper

    Frettchen können wie Hunde und Katzen Teile verschlucken, die dann im Magen oder Darm stecken bleiben. Die Tiere erbrechen, setzen evtl. noch wenig schleimigen Kot ab und haben Untertemperatur. Mit einem Röntgenbild kann der Fremdkörper im Darm evtl. diagnostiziert werden. Der Fremdkörper kann und muss operativ entfernt werden.

    Geschlechtsapparat:

    Wenn ein kastrierter Rüde plötzlich wieder Ranzsymptome zeigt, indem er beginnt zu markieren, schütteres Fell bekommt und aggressiver wird, handelt es sich vermutlich um eine Überfunktion der Nebennierenrinde. Eine Therapie ist möglich.

    Eine unkastrierte Fähe kommt in eine Dauerranz, was tödliche Folgen für das Tier haben kann. Durch einen anhaltend hohen Östrogenspiegel (Hormon) kann es zu Blutarmut und Blutgerinnungsstörungen (Blut im Harn) kommen, weil die Produktion der Blutzellen im Knochenmark gehemmt wird. Die Tiere nehmen ab und das Fell wird schütter.

    Herzkrankheiten:

    Rüden sind häufiger von Herzproblemen betroffen. Die Tiere husten, kippen hinten um, sind blass, schlapp und fressen schlecht. Auf einem Röntgenbild kann gesehen werden, ob das Herz vergrössert ist. Mit einer geeigneten Therapie kann solchen Tieren geholfen werden (ACE-Hemmer wie Fortekor, etc.).

    Parasiten:

    Frettchen haben häufig Ohrmilben, sie kratzen sich dann plötzlich wie verrückt. Die Ohren müssen regelmässig untersucht werden, zum Beispiel beim jährlichen Impftermin.

    Frettchen können auch Flöhe haben. Es sind vor allem Tiere betroffen, die viel draussen gehalten werden oder Kontakt zu Hunden und Katzen haben. Nur bei starkem Befall kann man einen Floh im Fell feststellen, wahrscheinlich springen die Flöhe schnell wieder vom Frettchen ab. Flohkot findet man auf den Schlaftüchern. Flohprophylaxe sollte wie bei Hund und Katze regelmässig gemacht werden.

    Mit regelmässigen Kotuntersuchungen kann festgestellt werden, ob die Tiere an Endoparasiten wie Würmern, Kokzidien oder Giardien leiden. Bei erwachsenen und gesunden Frettchen bleibt der Befall oft unbemerkt. Junge oder geschwächte Tiere erkranken an Durchfall. Von Endoparasiten befallene Tiere sind Ansteckungsquellen für Hunde und Katzen. Für die Behandlung beim Befall mit Giardien und Würmern eignet sich Panacur - Paste für Katzenwelpen, und Baycox wenn die Tiere an Kokzidiose leiden.

     

  • Meerschweinchen
  • Meerschweinchen

    Unsere Hausmeerschweinchen, Cavia porcellus, stammen aus den südamerikanischen Anden. Sie wurden bereits ca. 5000 – 2500 vor Christus von den Indios domestiziert und zählen somit zu den ältesten Haustieren überhaupt. Im 16. Jahrhundert brachten spanische Seefahrer sie nach Europa. Ihr deutscher Name ergab sich höchstwahrscheinlich durch ihre Herkunft (übers Meer) sowie durch ihre quiekenden Laute (ähnlich denjenigen der Schweine).

    Meerschweinchen sind kleine, tag- und dämmerungsaktive Nager von 20-36 cm Körperlänge, einem Gewicht von 1‘000 bis 1‘600 gr. bei männlichen, und 800 bis 1‘100 gr. bei weiblichen Tieren. Sie hören und riechen sehr gut. Als Nagetiere haben sie oben und unten 2 scharfe Schneidezähne. Das Geburtsgewicht ist 50 – 100 gr. Die Körpertemperatur beträgt 37.4 – 39.5° C. Die Herzfrequenz ist 230 – 380/Min.

    Ausführliche Informationen zum Thema finden Sie hier: „Meerschweinchen